Montag, 17. Januar 2011

Trading 17.01.11 - Gold mit Knockouts

Hallo Traders. Hier zwei Bilder. Das erste ist statisch und zeigt meine Bull-/Beareinstiege der letzten Tage inklusive heute. Das zweite ist dem (dynamischen) Chart entnommen. Damit können wir in Stunden und Tagen vergleichen, wie sich die Sache entwickelt hat.



Hier der 5-Tage-Chart, dynamisch. Unten 1355, oben (am 13.01.) über 1390:




Sonntag, 16. Januar 2011

Tunesien - weites fernes Land

Ein traumhafter Sommer, Cluburlaub auf höchstem Niveau, das Personal - auch das einheimische - tipptopp, die Umgebung paradiesisch. So kennt der westliche Urlauber seit langer Zeit Tunesien.


Die meiste Zeit wird im Club verbracht, dessen Angebot so überreichlich ist, dass man das Land vergessen könnte, in welchem man sich befindet. Jedoch startet jeder bildungs-und kulturbeflissene Europäer oder Amerikaner wenigstens einmal in 14 Tagen eine Erkundungstour in die Welt da draußen, besucht vielleicht eins der (relativ spärlich bestückten) Museen, schlendert auf jeden Fall über einen der grellbunten Märkte, wo er lachend Verkäufer abwehrt, die ihm ihren Tand andrehen wollen: "Dieser Dolch - nur 100 Dinar (etwa 52,- €). Aber: ich arm - du arm. Für dich nur 50 Dinar." Man feilscht und amüsiert sich über den mit Glas bestückten Brieföffner, den man schließlich für etwa 10,- € erwirbt (und anderswo für 3,- € wiederentdeckt) und genießt die Folklore des Basars.



Zur selben Zeit lässt der Herrscher Zine el-Abidine Ben Ali, Staatschef von 1987 bis 2011 (wie lange hatten wir noch den Honecker auf dem Hals?) politische Gegner gleich welcher Coleur (auch Islamisten) einsperren und foltern.



Seine 24jährige Tochter Nesrinen hielt sich seit Donnerstag mit ihrem Sohn im Pariser Disneyland auf, derweil Frankreich ihrem Vater die Zuflucht verweigert hatte. Dieser hat wohl gute Gründe, sich aus dem Staub zu machen. Die Opposition warf ihm schon lange Repression und Einschränkung von Bürgerrechten vor, Wahlen, die mit 99,91% der Stimmen gewonnen wurden, können nicht sauber abgelaufen sein, die Islamisten, deren Einfluss vorrangig zurückgedrängt werden sollte, reagierten mit Terror wie dem Anschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge im Jahr 2002. In der Umgebung des Präsidenten herrschten Korruption und Kleptokratie, einer staatstreuen Polizei steht das Militär gegenüber, was für die nächsten Tage und Wochen eine hochexplosive Mischung erwarten lässt. Obgleich das Land, seit 2008 mit der EU wirtschaftlich assoziiert, zu den wohlhabenderen unter den Maghreb-Staaten gehört, war es die wirtschaftliche Not eines Kleinunternehmers, die das Pulverfass entzündete: Mitte Dezember 2010 hatte sich der 26jährige Mohamed Bouazizi, ein ehemaliger Informatikstudent,  vor dem Gouvernatsgebäude der Provinzhauptstadt Sidi Bouzid  selbst entzündet, um gegen die polizeiliche Beschlagnahme seines Obst-und Gemüsestandes zu protestieren, mit dem er sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen hatte. Der Tod des jungen Mannes, Sinnbild für die Verzweiflung einer verlorenen Generation, die mit Abstand die Mehrheit der Bevölkerung stellt, war Auslöser der gegenwärtigen Unruhen.


Und was fragen sich die Europäer und Amerikaner abseits der Sonntagsreden ihrer Politiker? Wird das Land abdriften wie seit einigen Jahren Algerien? Und vor allem: Was wird aus den schönen Aldiana-und Magic-Life-Clubs auf Djerba und Monastir?

Konzert Kaufbeuren 21.07.17

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Freitag, 14. Januar 2011

David Foster Wallace: "Infinite Est"

Da in der Welt nicht viel passiert ist - Berlusconi wird seine Immunität los, Künast will Aigner loswerden, Stefan Raab wurde gestern die ersten Scherze des Jahres los, sonst war nicht viel los - schreibe ich über etwas, das mir schon lange am Herzen liegt, ich kam nur noch nicht dazu (siehe Titel).

Und da "Infinite Est" ein Klopper von 1547 Seiten ist, den ich nicht heute, nicht in dieser Nacht zusammenfassen möchte, gebe ich Euch den Link eines Menschen namens Richard Kämmerlings von der FAZ, der die Zusammenfassung sehr schön geschafft hat. Danke, Richard. Ich hätte es nicht besser sagen können:

http://www.faz.net/s/Rub79A33397BE834406A5D2BFA87FD13913/Doc~E6D99EE5E44E740A38BC64166F15490E7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

David Foster Wallace, mein Jahrgang, war vorgestern 2 Jahre und vier Monate tot. David, viele wissen, wie schlimm es sein kann. Trotzdem ist es ein Trauerspiel ohnegleichen. Hättest Du doch ein paar Jahre gewartet. Du hättest schon wieder geschrieben.



Vielleicht hast Du an Hemingway gedacht, der es auch nicht geschafft hat. Aber Hemingway war über 60. Vielleicht hatte er zuviel gesehen.
Vielleicht warst Du nach einem Werk wie "Infinite Est" ausgebrannt, ohne es zu merken. Wie schreibt unser gemeinsamer Freund Kämmerlings? Ein Jahrhundertwerk? - Es ist ein Jahrtausendwerk. Es ist wie ein Teil des Gesamtwerkes von Johann Sebastian Bach, und ich weiß wovon ich rede. Es ist wie alle Beethoven-und Mozart-und Haydn-Sinfonien zusammen. Es ist wie die Mona Lisa und die Sixtinische Kapelle. Es ist Faustisch. Es ist wie eine Supernova, deren Gleißen uns nach Millionen von Lichtjahren erreicht. Es ist alles, was man heute gelesen haben muss (wenn man die Klassiker kennt).

 Ich bin todsicher (sozusagen), dass Dir das Leute gesagt haben. Warum hast Du ihnen nicht geglaubt? Warum hast Du Dich nicht ausgeruht, ein Jahr oder zwei oder länger? Aber was weiß ich schon, was Du getan hast. Vielleicht dachtest Du auch: Es hat sich erfüllt, es ist genug. Und wer, wenn nicht Du, durfte das nach "Infinite Est" so sehen. Jedoch: Kennst Du Beethovens späte Streichquartette? Es gibt Dinge, die kann man erst in einem bestimmten Alter erledigen.

Hier erfahrt Ihr was über David Foster Wallace, aber, Freunde: Das gute Wiki ist in diesem Fall zu distanziert.  Wallace ist mit Abstand eines der größten künstlerischen Genie´s des 20. Jahrhunderts. Trotzdem, wer sich informieren möchte:

http://de.wikipedia.org/wiki/David_Foster_Wallace

Und jetzt lest "Infinite Est". Mit jeder Fußnote von vorn bis hinten! Ihr sterbt sonst dämlich, glaubt mir

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Donnerstag, 13. Januar 2011

Das Dioxin und die Eier - was können wir essen?

Dioxin allerorten, nach dem Frühstücksei ist sind jetzt auch Schnitzel und Hühnchen gestrichen. Die Ministerin wird gerüffelt, das Pansch-Unternehmen  Harles und Jentzsch hat Konkurs angemeldet, die Bild-Zeitung hat gerade herausgefunden, dass die Brüder vorsätzlich das Futter verseucht haben. Warum eigentlich? - Und warum stehen uns bei dem Wort Dioxin derartig die Haare zu Berge?


Zunächst eine kleine Entwarnung: Wenn Sie nicht täglich 3 - 4 Eier zu sich nehmen oder mehrere Kilo des belasteten Fleisches verzehren, überschreiten Sie nicht die von WHO und EU verordneten Grenzwerte von 4 bzw 2 Pikogramm / kg. Gefährlich wird es ab etwa 200 Pikogramm, das ist nachgewiesen. Dass deshalb die Panscherei ein Skandal ist bleibt trotzdem unbestritten. Eingesperrt gehören die Brüder. Die Pleite ist noch das Mindeste. Was ist eigentlich mit der Pleite der Bauern, die ihre Tiere notschlachten müssen?


Doch nochmal zurück zum furcht-und krebserregenden Dioxin. Hier ist es:



Chlorierte organische Verbindungen sind die Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofuran. Die giftigste Mischung stellt das  „Sevesodioxin“ (2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin ) dar. Es wird daher auch als Maßstab für die Ermittlung der Giftigkeit von Dioxinen angewandt. Hier ist dieser Bösewicht:



 Und was war in Seveso? Und was hat das Zeug sonst noch auf dem Kerbholz?

Nun, da gibt es sehr üble Geschichten. Im Vietnamkrieg setzten die USA als Entlaubungsmittel "Agent Orange" ein, dessen Verunreinigung mit dem TCDD zu den schweren, irreversiblen Gesundheitsschäden bei US-Soldaten wie Zivilbevölkerung führte. Danach wurden Kinder mit Behinderungen geboren, bis heute gibt es keine angemessenen Entschädigungen.




Und die italienischen Gemeinde Seveso war mit am schwersten betroffen vom Chemieunglück am 10. Juli 1976 in Meda, 20 km nördlich von Mailand, bei dem das seither so benannte Sevesodioxin verheerenden Schaden mit einer bis heute unbekannten Zahl von Toten anrichtete. Die Vorgeschichte war fatal, der Arbeitsschutz und alle Sicherheitsvorkehrungen stanken zum Himmel, der Mutterkonzern Roche versuchte eine Vertuschung, die Behörden reagierten viel zu spät mit der Evakuierung, am Ende patrouillierten Soldaten mit Gasmasken und schweren Schutzanzügen durch die Straßen. Später wurden Krebserkrankungen und wahrscheinlich - wie in Vietnam - Erbdefekte diagnostiziert, die durch Prof. Bertazzi  von der Uni Mailand mit den nüchternen Zahlen beschrieben wurden: "Das Verhältnis der Geschlechter... hat sich komplett ,,,(und drastisch),,, umgekehrt." Die ganze Story findet Ihr wie immer im guten Wiki :   http://de.wikipedia.org/wiki/Sevesoungl%C3%BCck  und ich selbst kann mich noch erinnern. Damals war ich 14 Jahre alt.


Daher der Schock beim Wort Dioxin. Also ernst nehmen müssen Sie das schon, Frau Aigner.

Konzert 21.07.17 Kaufbeuren

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Dienstag, 11. Januar 2011

Trading 11.01.11 - Gold mit Knockouts, Revelator

Und was schließlich passierte:


Trading 11.01.11 - Gold mit Knockouts, Revelator

Der Revelator-Bear wurde heute früh mit Verlust gestoppt, der Bull ist im Gewinn, und es existieren neue Kaufstopps für den nächsten Bearen, hälftig zum Bullen gewichtet. Warum? Wir wissen nicht, wohin der Kurs geht. Den Bull-Gewinn haben wir in der Tasche, wenn es nach unten geht, kommen die neuen Bearen ins Spiel:

Montag, 10. Januar 2011

Trading 10.01.11 - Gold mit Knockouts

Gold macht Eiertänze. Ich bin gemäß dem Revelator-Prinzip mit Bear und Bull drin und habe heute schon eine Kleinigkeit verdient, aber die negative Revelator-Lücke stört:

Wie das weitergehen könnte, zeigt der Wochenchart:




Das ist der Ariva-Chart von heute Montag, 10.01., 13.55 h (der läuft dann weiter). Ich mache jetzt nichts bis sich hier eindeutig was getan hat.

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Die Kollegen von doppelhorn.de

Und hier noch ein Gruß an die geist-und musikvollen Kollegen von doppelhorn.de



Die von der Horn-Fraktion:


mit der Superkondition an der Tuba:



und den hübschen Operetten-Sängerinnen:



Ich finds Impressum nicht, Jungs und Mädels. Seid Ihr aus Dresden?

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Sonntag, 9. Januar 2011

Die Börse in der kommenden Woche

Mit Spannung wird die Berichtssaison ab der kommenden Woche erwartet. Hierzulande starrt man gewohnheitsmäßig auf den Dax und fragt sich, ob er eine Position oberhalb der 7000 Punkte dauerhaft erobern und halten kann. Dabei spielt die Musik eigentlich woanders, auch wenn ein wenig Volatilität in den Dax zurückgekehrt ist. Hier sind die letzten drei Monate:




Um das Ganze im Kontext richtig zu bewerten, stellen wir dem die letzten 9 Jahre gegenüber. Der Dax seit etwa 1992:



Ich halte dieses Bild für maßgebend. Man kann ein Jahr vergleichen, auch drei Jahre und so fort. Aber das Jahrzehnt zeigt uns, dass wir uns seit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 in einer riesigen Seitwärtsbewegung befinden, innerhalb derer große Fantasien nach oben rasch verpuffen. Es ist Platz bis 8000 Punkte, na gut. Das kann sich übers Jahr und länger hinziehen, gähn. Genauso gut kann es wiedermal kleinere und größere Einbrüche geben, zum Beispiel wenn wirklich einer der PIIGS-Kandidaten pleite geht (und/oder Deutschland den Zahlmeister spielt). Warum soll sowas in Europa nicht möglich sein? Wo Geithner selbst die USA dieser Tage vor dem Staatsbankrott warnt?

Andererseits ist die deutsche Wirtschaft solide, der schwache Euro hilft eigentlich dem Export, die Arbeitslosenzahlen sinken, also könnte es genauso gut aufwärts gehen, Dow und S&P machen es schon vor usw usf. Bei einer derart widersprüchlichen Lage sind die Aussichten relativ klar: Es geht zäh und mühselig seitwärts weiter.

Wer traden will, muss woanders hinschauen. Vor dem Gold hatte ich vor ein paar Wochen noch gewarnt, zu unberechenbar, inzwischen zeichnet sich eine große Range ab, aus der man was machen kann. Hier der Drei-Monats-Chart:


Da kann man was draus machen. Wenn Gold nicht absolut nach unten durch fällt (Stimmen, die dieses voraussagen, gibt es auch), dann pendelt es jetzt zwischen 1330 - 1430 $/ Unze. Und wenn es durchfällt? Wir setzen sowieso Kaufstopps nach oben und unten, der Zeithorizont liegt jeweils im Bereich von 5 - 10 Tagen. Auf jeden Fall ist hier eine gewisse Volatilität zu erwarten, und ich bin ganz bestimmt nicht der Einzige, der einen Blick drauf geworfen hat. Die großen Hedgefonds spielen garantiert schon mit Gold herum. Was haben wir noch? Brent hat einen Trend:


der Dow ebenfalls:


Aber das hält der nicht durch, wenn Geithner so weiter spricht. Die Währungen? Eurodollar könnte gegen 1,20 fallen, muss er aber nicht. Sieht aber ein bißchen so aus:


Und das genügt erstmal für heute abend. Ich suche nach volatilen Möglichkeiten. Vielleicht bleibe ich vorläufig beim Gold.

Gesine Lötzsch und der Kommunismus

Gesine, so hat sich das Karl Marx nicht vorgestellt. Ich unterstelle mal, dass er sich schon manches Mal im Grab umgedreht hat, zuletzt nach Ihrem Artikel in der "Jungen Welt".


Der Vater von Karl Marx. Heinrich Marx. entstammte einer Rabbinerfamilie und konvertierte später zum Protestantismus. Karl Marx, der zunächst ab 1835 Jura in Bonn studiert hatte, wechselte an der Humboldt-Uni (damals noch Friedrich-Wilhelms-Universität ) Berlin zu Geschichte und Philosophie. Wußten Sie das, Gesine? Dass Marx im gleichen Hörsaal wie Sie die Bank gedrückt hat? -  Hier machte er Bekanntschaft mit Linkshegelianern und der Dialektik, in Jena promovierte er 1841, scheiterte jedoch aus politischen Gründen an einer akademischen Laufbahn. Ab 1842 wurde er Leiter der oppositionellen Rheinischen Zeitung, wehrte sich vehement gegen die Zensur durch die preußische Obrigkeit und musste schließlich 1843 zurücktreten. 


Was glauben Sie, Gesine, hätte Marx zur gleichgeschalteten Presse der Sowjetunion ab 1918 und des gesamten Ostblocks ab 1946 gesagt?


Seit seiner Mitarbeit an den Französischen Jahrbüchern, ab 1843 in Paris, begann sich Marx mit politischer Ökonomie und dem Gedanken des Kommunismus auseinanderzusetzen. Er vertrat, im Gegensatz zu den französischen Sozialisten, einen atheistischen Standpunkt, der möglicherweise aus seiner Herkunft mit ihren religiösen Brüchen erklärbar ist (später: "Religion ist Opium für das Volk"). Man fragt sich ernsthaft, Gesine, wie Marx auf die bis heute andauernde religiös anmutende Verklärung des Kommunismus reagiert hätte. Vielleicht hätte er Ihnen geraten, sich dann doch lieber einer gewachsenen Religion mit humanistischem Menschenbild zuzuwenden.


Über die Kritik am Philosophen Feuerbach und in publizistischer Zusammenarbeit mit Friedrich Engels entstand ein Geschichtsmodell, das nicht den Geist, sondern die menschliche Praxis und die daraus resultierenden sozialen Beziehungen als Triebkraft der Geschichte verstehen. Und das unterschreiben wir bis heute. Es ist das, was wir in der DDR als "Historischen Materialismus" gelehrt bekamen, und, nun ja : WAR JA NICHT ALLES FALSCH ! Stimmts, Gesine? Wollten Sie das sagen?
Die Dialektik kam hinzu, auch sie ein bis heute anerkanntes Denkmodell, in der Naturwissenschaft alltäglich praktiziert, und, nicht zu vergessen: Die Lebensumstände des Proletariats im 19. Jahrhundert waren elendiglich, und die von Karl Marx ganz privat (seit 1849 staatenlos) waren es auch. Da kommt man schnell auf revolutionäre Ideen. Das hat noch lange nichts damit zu tun, das man Abweichlern aus der eigenen Partei einen Genickschuss verpaßt.


Karl Marx schlug sich im englischen Exil als Journalist durch und überlebte samt Familie zu einem Großteil durch die Unterstützung des Unternehmers und Gleichgesinnten Friedrich Engels. Das wissen wir längst, und es hat etwas Schmäckle, aber das ist Quatsch. Das wissenschaftliche Werk von Karl Marx ist gigantisch, er hatte einfach keine Zeit zum Geld verdienen. Und er war zeitlebens unangepaßt und oppositionell. Wer Näheres wissen möchte, vor allem unsere nicht so profund vorgebildeten westdeutschen Landsleute (bzw die gesamte deutschsprachige Welt exklusive der DDR-Jahrgänge bis etwa 1972), möge sich auf wiki und anderswo informieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx Ich möchte nicht den Philo-oder Geschichtsprofessor spielen, sondern ich wollte der Gesine Lötzsch etwas sagen.


Da Sie, liebe Landsfrau, in der DDR geboren und aufgewachsen sind, kennen Sie die ganze Diskussion gründlich genug. Sicher kennen Sie seit etwa 1998 auch das Schwarzbuch des Kommunismus und die darin aufgelisteten Verbrechen. http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus Und wenn Sie nicht auf der berühmten Wurstbrühe daher geschwommen kamen, was man bei Ihrer Position im Ernst nicht vermuten kann, dann haben Sie schon auf der EOS gemerkt was in der DDR los ist. Wie können Sie dann in einem Wurstblatt wie der Jungen Welt solchen Käse von sich geben! 
Erstaunlich ist, dass Sie aufgrund engster Beteiligung Ihres Umfeldes gute Gründe hätten, sich vom Kommunismus endgültig und unwiderruflich abzuwenden. Wenn man einen allerprivatesten Ratschlag geben darf: Reden Sie mal ganz intim mit jemandem aus der Schröder-Lucht-Gruppe. Jemand, der noch weiß wie das war, damals in den späten Fünfzigern. Nein, nicht nur das mit Bautzen. Sondern das mit dem Genickschuss. Fand auch in der DDR statt. Der weiß, wie man sich hernach verbiegt. 


Das hatten wir Jahrgänge ab 1960 nicht mehr nötig, Gott sei Dank. Und das wussten wir auch schon auf der Penne. Und es ist ein Unterschied, ob man zur Maueröffnung 58, 28 oder 18 Jahre alt war. Und es gibt wirklich die "Gnade der späten Geburt", da haben wir spät in die DDR geborenen echtes Glück im Unglück gehabt. Und da müssen wir heute nicht über "Wege zum Kommunismus" schwafeln. Das ist nicht nur dumm oder eine Schande oder lächerlich oder politisch instinktlos. Es erzeugt auch Abwehr und sogar Wut. Der Eine, Cellist, bloggt hier friedlich vor sich hin. Aber was glauben Sie, was andere über und gegen Sie denken und empfinden?


Mit Gruß Andreas Thiemig. Googlen Sie mich.

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Dienstag, 4. Januar 2011

Das Diogenes-Prinzip

Ein jeder von uns Nerds, die wir über Stunden und in Extremfällen nonstop im Netz "herumhängen", hat sich wohl schon manches Mal mit klammheimlicher Verzweiflung gefragt, ob das noch normal ist. Wenn physische Kontakte zur Außenwelt ganz ausbleiben (der freelancende Single, von denen es mehr gibt als Ihr zu glauben wagt), wenn selbst die Netzkommunikation sich über Tage auf das Umsetzen von Anweisungen des Rechners - "laden Sie jetzt dieses Update herunter" - oder bestenfalls anonymer Auftraggeber beschränkt, wenn man sehnsüchtig wenigstens auf eine e-mail eines bekannten Menschen wartet - stimmt da noch alles? Sind wir durch das Netz verwahrlost?

Möglicherweise nicht so sehr wie wir befürchten. Einsame Berufe gibt es viele, vom Ein-Mann-Fischkutter über den Ein-Mann-Job im Maschinenraum über die Ein-Frau-Besetzung einer Krankensstation über über über... Wenn all diese Leute als Singles nach Hause gehen, wechseln sie oft ebenfalls tagelang mit niemandem ein Wort, und diese Situation ist ein alter Hut.

Der Hut ist sogar noch viel älter als uns auf Anhieb einfällt. Manchem Literaturfreund kommt vielleicht Jean-Baptiste Grenouille in den Sinn, der Protagonist aus Süskinds "Das Parfum", der sieben Jahre in einer Höhle verbrachte, scheinbar ohne Schaden zu nehmen. Der erste prominente Fall jedoch war zweifellos Diogenes (* ca.400/390 in Sinope; † 328/323 v. Chr. in Korinth), jener antike Philosoph, der sich vorsätzlich auf die Menschen nicht einlassen wollte. Gleichzeitig war er der Erste, der sich als "Weltbürger" bezeichnete. Erinnert uns Nerds das an etwas?


Es ging schon immer und es geht auch heute, nämlich ohne. Ohne kleinliches Gezänk und Gewäsch von Partner/in, Eltern, Geschwistern, Studienkollegen, Arbeitskollegen, Nachbarn, Behörden, Dienstleistern, Kunden und was auch immer. Wem das jetzt zynisch erscheint, der ist nicht ganz auf dem Holzweg. Denn man leitet "Zynismus" von der philosophischen Schule der Kyniker ab, die wiederum ihren Namen von Diogenes erhielten, den Zeitgenossen auch "Kyon", einen Hund schalten, was er flugs in einen Vorteil umzumünzen wusste. Freilich: In einer Tonne hat Diogenes wohl niemals wirklich gelebt. Da hat Seneca was verwechselt. Auch wenn uns Nerds unsere Netzburg in irgendeinem Winkel irgendeines Hauses, in welchem wir irgendwie unsichtbar hausen, manchmal so vorkommt.

21.07.17 Kaufbeuren

Trading 04.11.11

Gold fällt und fällt , also entfällt der Bullkaufstopp. Wie weit kann es noch fallen? Der heute früh bei 1,15 gekaufte Bear
GS31J0

steht jetzt bei 3,19, meine Stopps bei 3,10 und 3,00. Beim Bullen gab es Verlust, der numerische Gesamtgewinn beläuft sich jetzt auf 555,- €. Hier der Chart:

Trading 04.11.11 - Gold mit Knockouts

Gold ist noch weiter gefallen. Alle Stopps wurden nachgerückt.

Der numerische Gewinn in dieser Konstellation beträgt 255,- €, wénn man jetzt aussteigen würde betrüge er 489,- €. Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass Gold grenzenlos fällt. Vielleicht nehme ich heute nur die Hälfte des Beargewinns und lasse den Bullen doch noch einstoppen und bin daher für morgen schon gut positioniert (Revelator-Prinzip)

Trading 04.11.11

Gold ist gefallen. Ich bin mit 400 Stck Bear drin, mein Bulle wurde zu 200 Stck ein-und dann ausgestoppt. Mein Bearstopp steht ca 30 ct unter gegenwärtigem Kurs des Scheins. Bilanz mit diesem Stand: 178,- € Gewinn.
Daneben gibt es einen neuen Kaufstopp Bull, falls es wieder hoch geht.

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Trading am 04.01.11

Guten Morgen Traders. Ich bin mit einer ´Bullposi im Gold drin. Geht es noch höher, wird sie aufgestockt, geht es abwärts, kommen die Bearen dazu (Revelator). Hier der Chart:


Ich halte die Welt auf dem Laufenden.

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Sonntag, 2. Januar 2011

Weltgeschehen am 01.01.11

Auf die Kopten in Ägypten ist ein Anschlag verübt worden . http://www.tagesschau.de/ausland/kairoanschlag104.html   Besonders prekär: Der Attentäter und seine Hintermänner haben ihr Ziel der Eskalation zwischen verschiedenen Religionsgruppen in dem arabischen Land schnell erreicht, denn die Wut der Christen richtete sich sofort gegen die nächstgelegene Moschee. Der Konflikt schwelt schon länger, einen letzten Auslöser gab es wohl, als zwei Christinnen zum Islam konvertiert waren, um sich scheiden lassen zu können, daraufhin aber möglicherweise von ihrer Kirche angeblich "in Geiselhaft" genommen worden waren. Dies war wahrscheinlich ein Aufhänger für die Al-Kaida-Krieger. http://www.n24.de/news/newsitem_6559050.html

Die Kopten selbst beklagen bisweilen den Dogmatismus der eigenen Kirche unter Papst Schenuda III. Dieser ist der 116.Nachfolger des Heiligen Markus, des Schreibers des ältesten Evangeliums (der in Ägypten schon um das Jahr 50 missionierte), und trägt den Titel "Papst von Alexandrien und Patriarch der Verkündigungsgebiete des Heiligen Markus".  http://www.coptic-churches.ch/Pop_Bishops_Fathers/PapstShenoudaIII.htm 

Und wer sind die Kopten?

Eigenlich bezeichnet das Wort griechisch αιγύπτιοι, die „Ägypter“. Dies ist eine ihrer Kirchen :




Ursprünglich war das Wort ein Begriff für eine Bevölkerungsgruppe, die ägyptisch sprach, erst mit der Islamisierung Arabiens wurde der Begriff für die Christen der koptischen Kirchen verwendet, die heute in vielen Ländern der Welt beheimatet sind und sich in verschiedene Religionsgruppen teilen, nämlich orientalisch-orthodox, koptisch-katholisch, griechisch-orthodox, griechisch-katholisch und protestantisch.
Gewalt gegen sie gibt es besonders in Oberägypten in den letzten Jahren immer häufiger. Es scheint , als seien islamische Länder nicht gewillt oder nicht in der Lage, ihre Minderheiten zu schützen. Theoretisch gewährt Artikel 18 der ägyptischen Verfassung allen Bürgern Religionsfreiheit, so wie sie durch Artikel 4 des Deutschen Grundgesetzes uns hierzulande gewährt wird. In der Praxis wird sie jedoch in arabischen Ländern stark eingeschränkt, und zwar auch durch bürokratische Hürden wie Ausweisvermerke, die bestimmte religiöse Richtungen exkludieren. Den Aufbau einer feindseligen Mentalität gegenüber bestimmten Bevölkerungs-und Religionsgruppen auch über Verwaltungsakte kennt man. Hernach brennen die Gotteshäuser, und manchmal auch die Menschen. Wir Deutschen erinnern uns.

21.07.17 Kaufbeuren

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Samstag, 1. Januar 2011

01.01.2011 - 02.06 h : Jahresrückblick- und Ausblick

Was ist geschehen im vergangenen Jahr? - Ölkatastrophe in Mexiko - Massenpanik auf der Loveparade - Mißbrauchsskandale in öffentlichen Einrichtungen - verschüttete Bergarbeiter in Chile - Erdbeben in Haiti - Finanzkrise im Euroraum - das Sarrazin-Buch - Stuttgart 21 - Fußball-WM - die Wikileaks-Veröffentlichungen und die Verhaftung von Julian Assange http://de.wikipedia.org/wiki/WikiLeaks   .

Und damit geht es vielleicht im neuen Jahr weiter. Denn die Cyberschlacht hat längst neue Dimensionen erreicht. Gruppen wie Anonymous werden bald die Diskussionen darüber bestimmen, wie sich unsere Welt in Zeiten des WWW weiterentwickelt. http://berlinonymus.wordpress.com/   Es sind 16jährige Kids, die großen Unternehmen den Kampf angesagt haben. Und auch wenn sich Wikileaks bislang von der Gruppe (halbherzig?) distanziert, wird man die beiden wahrscheinlich bald in einem Atemzug nennen: http://de.wikipedia.org/wiki/Anonymous_%28Kollektiv%29

Gott sei Dank gibt es als Pendant die großen Traditionen. Ich begann das Jahr mit dem Hören der 6 Suiten von Johann Sebastian Bach, pünktlich um 00.00 h kam mir die Musik in den Sinn, von vorn, in extenso. Mein Scherflein zum Verständnis des Werkes von Bach habe ich im letzten Monat des alten Jahres beigetragen: http://www.suite101.de/content/die-6-suiten-fuer-violoncello-solo-von-johann-sebastian-bach-a94637

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