Sonntag, 2. Januar 2011

Weltgeschehen am 01.01.11

Auf die Kopten in Ägypten ist ein Anschlag verübt worden . http://www.tagesschau.de/ausland/kairoanschlag104.html   Besonders prekär: Der Attentäter und seine Hintermänner haben ihr Ziel der Eskalation zwischen verschiedenen Religionsgruppen in dem arabischen Land schnell erreicht, denn die Wut der Christen richtete sich sofort gegen die nächstgelegene Moschee. Der Konflikt schwelt schon länger, einen letzten Auslöser gab es wohl, als zwei Christinnen zum Islam konvertiert waren, um sich scheiden lassen zu können, daraufhin aber möglicherweise von ihrer Kirche angeblich "in Geiselhaft" genommen worden waren. Dies war wahrscheinlich ein Aufhänger für die Al-Kaida-Krieger. http://www.n24.de/news/newsitem_6559050.html

Die Kopten selbst beklagen bisweilen den Dogmatismus der eigenen Kirche unter Papst Schenuda III. Dieser ist der 116.Nachfolger des Heiligen Markus, des Schreibers des ältesten Evangeliums (der in Ägypten schon um das Jahr 50 missionierte), und trägt den Titel "Papst von Alexandrien und Patriarch der Verkündigungsgebiete des Heiligen Markus".  http://www.coptic-churches.ch/Pop_Bishops_Fathers/PapstShenoudaIII.htm 

Und wer sind die Kopten?

Eigenlich bezeichnet das Wort griechisch αιγύπτιοι, die „Ägypter“. Dies ist eine ihrer Kirchen :




Ursprünglich war das Wort ein Begriff für eine Bevölkerungsgruppe, die ägyptisch sprach, erst mit der Islamisierung Arabiens wurde der Begriff für die Christen der koptischen Kirchen verwendet, die heute in vielen Ländern der Welt beheimatet sind und sich in verschiedene Religionsgruppen teilen, nämlich orientalisch-orthodox, koptisch-katholisch, griechisch-orthodox, griechisch-katholisch und protestantisch.
Gewalt gegen sie gibt es besonders in Oberägypten in den letzten Jahren immer häufiger. Es scheint , als seien islamische Länder nicht gewillt oder nicht in der Lage, ihre Minderheiten zu schützen. Theoretisch gewährt Artikel 18 der ägyptischen Verfassung allen Bürgern Religionsfreiheit, so wie sie durch Artikel 4 des Deutschen Grundgesetzes uns hierzulande gewährt wird. In der Praxis wird sie jedoch in arabischen Ländern stark eingeschränkt, und zwar auch durch bürokratische Hürden wie Ausweisvermerke, die bestimmte religiöse Richtungen exkludieren. Den Aufbau einer feindseligen Mentalität gegenüber bestimmten Bevölkerungs-und Religionsgruppen auch über Verwaltungsakte kennt man. Hernach brennen die Gotteshäuser, und manchmal auch die Menschen. Wir Deutschen erinnern uns.

21.07.17 Kaufbeuren

http://kultur-am-wochenende-kaufbeuren.blogspot.de/

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