Sonntag, 9. Januar 2011

Die Börse in der kommenden Woche

Mit Spannung wird die Berichtssaison ab der kommenden Woche erwartet. Hierzulande starrt man gewohnheitsmäßig auf den Dax und fragt sich, ob er eine Position oberhalb der 7000 Punkte dauerhaft erobern und halten kann. Dabei spielt die Musik eigentlich woanders, auch wenn ein wenig Volatilität in den Dax zurückgekehrt ist. Hier sind die letzten drei Monate:




Um das Ganze im Kontext richtig zu bewerten, stellen wir dem die letzten 9 Jahre gegenüber. Der Dax seit etwa 1992:



Ich halte dieses Bild für maßgebend. Man kann ein Jahr vergleichen, auch drei Jahre und so fort. Aber das Jahrzehnt zeigt uns, dass wir uns seit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 in einer riesigen Seitwärtsbewegung befinden, innerhalb derer große Fantasien nach oben rasch verpuffen. Es ist Platz bis 8000 Punkte, na gut. Das kann sich übers Jahr und länger hinziehen, gähn. Genauso gut kann es wiedermal kleinere und größere Einbrüche geben, zum Beispiel wenn wirklich einer der PIIGS-Kandidaten pleite geht (und/oder Deutschland den Zahlmeister spielt). Warum soll sowas in Europa nicht möglich sein? Wo Geithner selbst die USA dieser Tage vor dem Staatsbankrott warnt?

Andererseits ist die deutsche Wirtschaft solide, der schwache Euro hilft eigentlich dem Export, die Arbeitslosenzahlen sinken, also könnte es genauso gut aufwärts gehen, Dow und S&P machen es schon vor usw usf. Bei einer derart widersprüchlichen Lage sind die Aussichten relativ klar: Es geht zäh und mühselig seitwärts weiter.

Wer traden will, muss woanders hinschauen. Vor dem Gold hatte ich vor ein paar Wochen noch gewarnt, zu unberechenbar, inzwischen zeichnet sich eine große Range ab, aus der man was machen kann. Hier der Drei-Monats-Chart:


Da kann man was draus machen. Wenn Gold nicht absolut nach unten durch fällt (Stimmen, die dieses voraussagen, gibt es auch), dann pendelt es jetzt zwischen 1330 - 1430 $/ Unze. Und wenn es durchfällt? Wir setzen sowieso Kaufstopps nach oben und unten, der Zeithorizont liegt jeweils im Bereich von 5 - 10 Tagen. Auf jeden Fall ist hier eine gewisse Volatilität zu erwarten, und ich bin ganz bestimmt nicht der Einzige, der einen Blick drauf geworfen hat. Die großen Hedgefonds spielen garantiert schon mit Gold herum. Was haben wir noch? Brent hat einen Trend:


der Dow ebenfalls:


Aber das hält der nicht durch, wenn Geithner so weiter spricht. Die Währungen? Eurodollar könnte gegen 1,20 fallen, muss er aber nicht. Sieht aber ein bißchen so aus:


Und das genügt erstmal für heute abend. Ich suche nach volatilen Möglichkeiten. Vielleicht bleibe ich vorläufig beim Gold.

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